Diese Woche habe ich mich sehr auf die Lesung von Siri Hustvedt im Literaturhaus gefreut. Leider ist sie krank geworden und so wurde die Lesung kurzfristig abgesagt. Das wäre DAS Highlight dieses Wochenrückblicks hier gewesen… nun ja, dafür stehen im Mai einige tolle Programme an, wie die Lesung von Saša Stanišić am 08.05. im Literaturhaus München oder „Warten auf Kafka“ mit Martin Becker, Jaroslav Rudiš und Tereza Semotamová am 14.05. im Muffatwerk.
Beendet habe ich zwei Bücher, Leben mit den Göttern von Neil MacGregor und Léon und Louise von Alex Capus (Besprechung kommt morgen).
Aktuelle lese ich Ausgekaftat von Carsten Schmidt. Den Roman habe ich auf der Leipziger Buchmesse entdeckt, ein wirklich toller Fund. Es geht um eine ehemalige Germanistikstudentin, die mit 35 Jahren, nach etlichen kleinen (und nicht gerade ihrer Ausbildung entsprechenden) Jobs arbeitslos und praktisch mitellos ist. Eines Tages greift sie einen Literaturprofessor an der Universität an, sie schlägt ihn mit seinem eigenen Buch nieder – als Ergebnis kommt sie ins Gefängnis. Das alles scheint sie wenig zu berühren, dafür korrigiert sie Kommafehler im Protokoll ihrer Aussage:
Sie fand die Art des Protokolls und die Sprache der Beamtin Linde holperig, lustlos und stilistisch unterirdisch. Es klang zusammengepappt. Sie strich vier Kommafehler an, inhaltlich aber waren die Aussagen korrekt.
Als ehemalige Germanistikstudentin, die sehr lange auf der Suche nach einem Job war, mit dem es sich leben lässt, fühle ich mich von diesem Buch auf einer sehr persönlichen Ebene angesprochen und lese diese tragikomische Geschichte sehr gern.
Das war es für diese Woche – nächste Woche Bookclub mit Die Unsterblichen von Chloe Benjamin, ich freue mich schon!