In Leipzig auf der Buchmesse hatte ich das Vergnügen, Saša Stanišić bei einer Lesung zu erleben, was mich zum Lesen seines neusten Buches, Herkunft bewegt hat. Als er diese Woche im Literaturhaus zu Gast war, musste ich dabei sein, und wurde auch diesmal nicht enttäuscht.
Dass dieses Buch für ihn ein sehr Persönliches ist, merkt man sofort. Er lebt die Sätze und kann einen Abend ganz allein auf der Bühne stehend mit seiner Lesung füllen. Dabei muss er teilweise nicht mal in Buch schauen, er weiß, was kommt. Und passt seinen Text kurz gerne auch mal so an, dass er zum Abend passt. Dass er an einer Stelle seine Tränen kaum zurückhalten konnte, war aber unerwartet und sehr berührend. Es war ein bewegender und auch lustiger Abend, und ich hatte das Gefühl, dass er auch dem Autor viel bedeutet hat. Zum Abschluss blieb er noch lange da und wechselte mit jedem ein paar Sätze, so auch mit mir.
Beschäftigt hat mich diese Woche aber ein anderes Buch, und zwar der abschließende Teil von Cixin Lius Trisolaris-Trilogie. Jenseits der Zeit ist ein überwältigender Beweis für die schier unendliche Fantasie des chinesischen Autors. Mehr dazu bald hier auf dem Blog.
Nun lese ich The English Patient von Michael Ondaatje. Sein neuster Roman, Kriegslicht hat mich zwar nicht überzeugen können, trotzdem bin ich neugierig auf die Buchvorlage des inzwischen auch zu den Klassikern zählenden Films. Auch Kriegslicht habe ich nicht ganz aufgegeben – ich werde die Originalfassung lesen, weil es mich nicht in Ruhe lässt, ob mein schlechter Eindruck nicht eventuell einer schlechten Übersetzung geschuldet ist.