In „Dark Rome“ zeigt uns der Althistoriker Michael Sommer die dunkle Seite der römischen Geshichte. Dabei tun sich Abgründe auf, die einen erschaudern lassen. Hier geht es um Mord, Spionage, Giftmischerei, Drogensucht – letztendlich um alles, was auch die dunkle Seite unserer heutigen Zeit ausmacht.
Eine Geschichte nach der anderen erzählt der Autor auf eine unterhaltsame Art, und trotzdem mit vielen Details und von Fakten gestützt. Es ist, als würden wir in einer kleinen Taverne zusammen sitzen, ein Bier nach dem anderen trinken, und ihm zuhören. Ich liebe Sachbücher generell, aber ich liebe sie ganz besonders, wenn sie es verstehen, trotz aller Sachlichkeit unterhaltsam zu sein. Und das schafft Michael Sommer meisterhaft.
Das Buch führt uns von geheimen Orten zu schlüpfrigen Bettgeschichten, von geheimen Schriften zu Spionen, Giftmischern und Drogendealern, und erzählt von schwarzer Magie, Verschwörungen und Korruption. Dunkle Taten bleiben nicht immer verborgen, so kommen wir dann auch an Gerichtsfällen und Todesurteilen nicht vorbei.
An Methoden, die Todesstrafe zu vollstrecken, herrschte kein Mangel. Sklaven wurden ans Kreuz geschlagen, Freie enthauptet.
Seite 219
Auf dieser Reise in die tiefsten Tiefen des antiken Roms treffen wir auf viele bekante Gesichter. Cicero, Seneca, Julius Caesar, Mark Aurel, Agrippina und viele andere tauchen in den Geschichten auf. Manches kennt man natürlich, wenn man sich bereits mit der Geschichte Roms befasst hat, der Autor nimmt sich aber Zeit beim Erzählen, was andere, umfassendere Geschichtsbücher in der Länge nicht leisten können. Oft zieht er dabei literarische Werke heran, was mir besonders gut gefallen hat.
Auf den ersten Blick wirkt dieses Buch effekthascherisch, darauf aus, die Geschichte Roms auf das Sensationelle, das Dunkle zu reduzieren. Doch dieses Gefühl hatte ich beim Lesen keinesfalls. Es ist ein Teil der Geschichte, ein ohne Zweifel interessanter Teil. Mir hat das Buch in erster Linie gezeigt, dass die Welt der Antike zwar in vielerlei Hinsicht anders war, als unsere heutige, es aber durchaus viele Parallelen gibt. Und vielleicht mehr so, wenn man diese dunkle Seite betrachtet, als es einem lieb ist.
Diverses
Vielen Dank an dieser Stelle an den C.H. Beck Verlag für das Rezensionsexemplar.
Der erste Satz:
Einer der sieben Hügel Roms ist der Aventin.
Impressum:
Autor: Michael Sommer
Titel: Dark Rome
Seitenzahl: 288
Verlag: C.H. Beck
Erschienen: 2022
© Verlag C.H. Beck oHG